Herz auf Umwegen by Julia Arden

Herz auf Umwegen by Julia Arden

Autor:Julia Arden [Arden, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Julia Arden
veröffentlicht: 2013-07-15T22:00:00+00:00


13. Kapitel

Katja stöhnte, während sie die Augen aufschlug. Etwas hämmerte gegen ihre Schädeldecke, verursachte einen dumpfen Schmerz. Benommen griff sie sich an den Kopf, zwang sich, sich aufzurichten, statt einfach liegen zu bleiben.

Wo war sie überhaupt?

Der Boden, auf dem sie saß, war kühl und hart. Und es war dunkel. Katja blinzelte. Das wenige Licht im Raum brach durch ein paar winzige Spalte und reichte gerade, um ein paar Konturen wahrzunehmen. Der Raum umfasste etwa zwanzig Quadratmeter. In der von ihr aus rechten Hälfte gab es einen Holztisch, darum herum vier Stühle. An der linken Wand konnte sie schemenhaft ein Gestell ausmachen, das wohl einmal ein Bett war. Daneben stand ein winziger Ofen. Darüber erkannte Katja ein Regal. Es hing schief, weil eine Seite der Aufhängung versagt hatte. Im Raum roch es modrig.

Katja versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war. Sie versuchte aufzustehen, tastete Halt suchend mit der Hand nach dem Tisch. Der fühlte sich rau und klamm an. Etwas bewegte sich von der anderen Seite des Raumes her auf sie zu. Automatisch wich Katja zurück, kam ins Straucheln, fiel hin.

»He Katja, ich bin es, Janny.« Zwei Hände halfen Katja auf. »Bist du soweit in Ordnung?«

Katja klopfte ihre Jeanshose ab. »Ich weiß nicht. Was ist passiert?« Sie bekam nur Bruchstücke zusammen. Ein aufgeregter Haakon, Anke am Esstisch, Janny, die zu Boden sank.

»Haakon hat uns nach der Kanutour am Haus erwartet. Er wollte unbedingt diese Speicherkarte. Als er sie hatte, schlug er uns nieder. Und dann hat er uns offensichtlich in diese leer stehende Blockhütte eingesperrt. Die beiden Fenster sind mit Brettern vernagelt, die Tür vermutlich auch. Mein Handy ist weg. Was ist mit deinem?«

Katja griff an ihre Hosentasche. »Meines auch.«

Langsam kam die Erinnerung zurück. Katja fluchte innerlich. Die Speicherkarte! Kleines Ding, großer Ärger. Hätte sie sie doch nie gefunden!

»Wo ist Grit?«, fragte sie und sah sich um.

Janny schaute Katja ernst an. »Ich weiß es nicht. Sie ist nicht hier.«

»Sie ist weggerannt, als Anke mit Haakon kämpfte. Vielleicht konnte sie entkommen und ist schon dabei, Hilfe zu organisieren.« Ein Hoffnungsschimmer keimte in Katja auf. Zumindest für einen kurzen Moment, denn dann fiel ihr ein, dass die Sache auch anders aussehen könnte. Haakon konnte Grit eingeholt und ebenfalls niedergeschlagen haben. War Grit durch Haakons Schlag mehr als betäubt worden und deshalb nicht hier? Katja begann zu frösteln. Nein, Grit konnte fliehen. Ganz bestimmt.

Katja ermahnte sich, die Ruhe zu bewahren. Das war das einzig Richtige in dieser Situation. »Was glaubst du, hat Haakon vor?«

Jannys ohnehin ernste Miene verfinsterte sich um eine weitere Nuance.

»Erinnerst du dich, wie Anke sagte, dass sich jedes Jahr Urlauber in den Wäldern verirren«, fragte sie.

Katja nickte. Janny sah sie stumm an. »Du meinst, er will uns aussetzen?«

Janny atmete tief durch. »Nein. Jedenfalls jetzt noch nicht.«

»Was meinst du mit ´jetzt noch nicht´?«

»Er wartet.«

»Worauf?«

Janny schwieg.

Katja sah sie fragend an. Janny schloss eine Sekunde die Augen. Als sie sie wieder öffnete, wusste Katja mit einem Mal, was Janny meinte.

»Oh Gott.« Sie schluckte. »Er lässt uns hier sitzen, bis unsere Kräfte nachlassen. So will er sichergehen, dass wir nicht doch irgendwie zurückfinden.



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